Fragst du dich, ob du vielleicht deine Antidepressiva absetzen solltest? Denkst du darüber nach, wie das machbar wäre? Hast du Angst, dass du ohne die Medikamente nicht zurechtkommst? Oder schrecken dich die Entzugserscheinungen beim Absetzen von diesem Schritt ab?
Ich möchte dir hier meine Gedanken zum Leben mit und ohne Psychopharmaka vorstellen. Dabei ist mir ganz wichtig zu betonen, dass dieser Text nur meine persönlichen Erfahrungen ausdrückt. Ich möchte meine eigenen Erkenntnisse zu diesem Thema teilen.
Falls du deine Antidepressiva absetzen möchtest, dann besprich das bitte unbedingt vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Sie werden dir erklären, in welchen Schritten du die Mittel nach und nach „ausschleichen“ kannst und welche Symptome dich beim Absetzen erwarten könnten. Du solltest auf keinen Fall plötzlich, von jetzt auf gleich, deine Antidepressiva absetzen, denn dadurch können gefährliche Entzugserscheinungen auftreten. Informiere dich also vorher ganz genau, wie du am sichersten vorgehst!
In den meisten Fällen fangen wir wohl aufgrund einer schweren Krise damit an, Antidepressiva einzunehmen. Zum Beispiel nach einem tragischen Unglück oder weil Depressionen unser Leben grau und anstrengend gemacht habe. Und wahrscheinlich haben die Medikamente sogar schon vielen Menschen, die einfach nicht mehr weiter wussten, das Leben gerettet – weil erst sie den Schmerz und den Kummer so lindern konnten, dass ans Weiterleben überhaupt zu denken war.
Aber vielleicht liegt dieser dunkle Abschnitt deines Lebens jetzt schon eine Weile zurück und du fühlst dich stabiler. Macht es dir mit der Zeit ein ungutes Gefühl, jeden Tag so starke Medikamente einzunehmen? Fragst du dich, wie das weitergehen soll? Ob du sie für den Rest deines Lebens schlucken könntest? Und macht dir gleichzeitig die Vorstellung Angst, dass du ohne sie klarkommen müsstest? Weil der Schmerz und die Dunkelheit dich wieder überwältigen könnten, wenn du die Antidepressiva absetzen würdest?
Ich selbst kenne schwere Depressionen. Und meiner Erfahrung nach gibt es in uns extrem wirksame Selbstheilungskräfte – nicht nur für den Körper, sondern das gilt genauso für seelische Wunden. Viel mehr als wir allgemein glauben, kann unsere Seele Unglück, Schmerz und Verletzungen wieder gut machen. Und nicht so, wie vor einer Krise alles gut war, sondern indem wir das Erlebte wirklich verarbeiten und daran wachsen. Wir fühlen uns dann auf einem neuen Niveau gesund und mit unserer Vergangenheit im Reinen.
Für diese Selbstheilung braucht unsere Seele nur die Erlaubnis, ihren natürlichen Heilungsprozess zu starten. Wenn wir innerlich Platz machen, uns Zeit und Ruhe nehmen, um alles, was sich in uns zeigt, da sein zu lassen, dann kann das alles in ein neues Gleichgewicht fließen. Es ist unsere natürliche Lebenskraft, die dann ungestört ihren Weg findet. Wie ein Fluss, der frei fließt und überall hin Lebendigkeit mitbringt. Jeder Schmerz, der auftaucht, findet von ganz allein den Weg über sich selbst hinaus. Jede Traurigkeit, jede Erschöpfung und jede Hoffnungslosigkeit kann sich dann auf eine natürliche Art auflösen und sich in Klarheit, Harmonie und Lebendigkeit verwandeln – wenn wir das zulassen.
Ich empfinde sogar die Depression an sich als natürlich. Für mich ist sie kein Fehler, der abgestellt werden muss, im Gegenteil: Depressionen sind ein wichtiger Teil dieses Selbstheilungsmechanismus, denn sie führen uns in verdrängte Bereiche unseres Seins. Und was wir dort finden, heilt allein dadurch, dass wir es anschauen. Und gleichzeitig erzeugt die Depression einen extremen Druck. Man spürt das richtig: Sie staucht unsere gesamte Lebendigkeit zusammen. Und genau dieser Druck wird irgendwann so unerträglich, dass wir nicht anders können, als uns für ganz neue Gedanken zu öffnen. Wir werden also mit Wucht nach vorne katapultiert, über alles Alte hinaus. Ich selbst erlebe das immer wieder und im Rückblick sehe ich dann, dass ich es nur so überwinden konnte.
Das klingt bestimmt unglaublich für dich, wenn du diese Erfahrung noch nie gemacht hast. Aber vielleicht berührt es auch etwas in dir – eine leise Ahnung, dass es wirklich so sein könnte?
Das Entscheidende ist, dass unsere Selbstheilung nur über das Fühlen funktioniert: Wir fühlen uns unseren Weg hindurch zur Heilung – anstatt sie rational oder logisch anzugehen. Wir erlauben alles, was sich an Empfindungen zeigt und erspüren dann die Richtung, in der wir Erleichterung und Entfaltung wahrnehmen: „Aah! Das ist mein Weg! Hier kann ich aufatmen und wieder leicht sein!“ Es ist unsere Seele, die auf diese Art mit uns spricht. Sie macht das nicht mit Worten, sondern über das Fühlen.
Antidepressiva dämpfen all unsere Gefühle. Sie verhindern zwar, dass wir unseren Kummer spüren, aber gleichzeitig empfinden wir auch keine besondere Freude oder Leidenschaft. Psychopharmaka lenken unsere Lebensenergie künstlich wie einen begradigten Fluss: Er fließt so, dass er keinen Schaden anrichten kann, aber dafür hat er auch sonst seine Lebendigkeit verloren – er wirkt steril und trostlos.
Aber vor allem machen die Antidepressiva die Kommunikation mit unserem innersten Kern, unserer Seele, unmöglich. Ohne unser Fühlen verlieren wir die Verbindung zu unserer inneren Stimme, so dass wir von unserem entscheidenden Wegweiser zu Heilung und Lebendigkeit abgeschnitten sind.
Wenn dir meine Gedanken über Antidepressiva nicht stimmig erscheinen oder dir Angst machen, dann solltest du sie einfach ignorieren. Aber wenn sie etwas in dir berühren und zum Leben erwecken, dann ist es vielleicht wirklich eine gute Idee, dass du deine Antidepressiva absetzen möchtest. Ich helfe dir gerne mit meinem Coaching dabei, zu einem natürlichen Lebensgefühl zurückzufinden. Aber bitte denk dran: Du darfst deine Medikamente auf keinen Fall ohne ärztliche Absprache absetzen!
Und bestimmt ist auch mein Blog hilfreich für dich. Denn darin erzähle ich sehr persönliche Geschichten aus meinem eigenen Leben mit schweren Depressionen. Schau doch mal – vielleicht inspirieren dich meine Erfahrungen zu einem neuen Blick auf dich selbst!
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Seit 2007 biete ich Coachings / Lebensberatungen an – meistens übers Telefon, aber gerne auch persönlich. In diesen Gesprächen spüre ich mit meinen Klienten Lösungen auf, die sie als so natürlich empfinden, dass sie sie nur noch zulassen brauchen: Sie werden einfach ein Stück mehr sie selbst. Außerdem findest du hier auf meiner Webseite meinen Blog, in dem ich meine wundervollsten Erkenntnisse und Erfahrungen teile.